Kleinstwagen

Smart Fortwo

Den Smart gibt es seit 1998 bis 2007 in der ersten Generation (nur 2.50m lang) und seit 2007 in der zweiten Generation (2.70m).
Der Smart kommt immer mit einem Dreizylinder-Motor und einem automatisierten Schaltgetriebe: Es gibt kein Kupplungspedal und das höchste der Gefühle ist manuell zu bestimmen, wann der Schaltautomat den nächsten Gang einlegen solle. Früher dauerte der Schaltvorgang eine gefühlte Ewigkeit, was von Anbeginn der Produktion stets bemängelt wurde. Hatte man es eilig, kam es in Verbindung mit dem durchzugsstarken Motor zum sogenannten “Kopfnicken” der Insassen bei jedem Schaltvorgang. Das wurde im Zuge der Modelpflege zwar verbessert, aber Schaltpausen sind immer noch vorhanden.

Stärken:
1. Der Smart ist mit seiner kleinen Grösse einzigartig und benötigt sowenig Parkraum wie kein anderes Auto.
2. Die passive Sicherheit ist dank “Tridion-Sicherheitszelle” für ein so kleines Auto überragend. Das Auto ist nämlich relativ “hart” konstruiert und nutzt so die Knautschzone anderer Fahrzeuge und schützt dabei den Überlebensraum der eigenen Insassen.
3. Qualitativ ist er gut verarbeitet die verbaute Technik ist erprobt und standfest. In den dt. MFK-Reports schneidet er überdurchschnnittlich gut ab. In der neueren Generation ohne Turbolader und mit Mitsubishi-Motoren ist er sogar noch robuster als vorher.
4. Die Ersatzteile sind erstaunlich günstig (auch Verschleissteile) und lassen sich rasch und einfach austauschen, insbesondere Karosserieteile (aus Kunststoff).
5. Die Sitze sind komfortabel und das Raumgefühl ist klasse. Auch grossgewachsene Personen haben ausreichend Platz. Der Kofferraum ist mit 220 bis 340 Litern ebenfalls überraschend gross (da passen ein paar Bierharassen rein).
6. Als reiner Zweiplätzer hat der Smart ein geringes Gesamtgewicht und ist daher bei Strassensteuer (im Kanton Bern) und Versicherung entsprechend günstig eingestuft.
7. Smartfahren ist ein Erlebnis: Er fährt sich anders als übliche Autos und die einstiegsfreundlich hohe Sitzposition wie auch die weit vorne liegende Frontscheibe lassen einen gar merken, dass man in einem derart kleinen Auto sitzt. Man täuscht sich auch beim real gefahrenen Tempo: Es fühlt sich Alles viel schneller an – gut fürs Portemonnaie.

Schwächen:
1. Ein hoher Anschaffungspreis für ein nur zweisitziges und so kleines Auto.
2. Es ergeben sich systembedingt Nachteile bei einem reinen Zweisitzer.
3. Aufgrund des kurzen Radstandes ist der Geradeauslauf (v.a. auf der Autobahn) schlecht und wegen des hohen Aufbaus ist der Smart Fortwo seitenwindempfindlich.
4. Am Schlimmsten wiegt aber die unkomfortable Federung: Um ein Desaster wie 1997 beim Elchtest der A-Klasse zu vermeiden, mussten die Daimler-Ingenieure den Smart bockhart federn. Das wurde zwar in der zweiten Generation ein wenig besser, aber eine Sänfte ist er trotzdem noch lange nicht.
5. Der Smart Fortwo ist nur als Voll- oder Halbautomat lieferbar und kommt immer mit dem automatisierten Schaltgetriebe mit den langen Schaltpausen: der zweite Hauptkritikpunkt an diesem Wagen. Klingt nach einer Bagatelle, aber wenn man mal zügig beschleunigen muss, nervt’s enorm. Immerhin ist das Getriebe aber haltbar.
6. Für einen so kleinen Wagen – und erst noch für einen reinen Zweisitzer – hat er einen verhältnismässig hohen Verbrauch, insbesondere auf der Autobahn. Das wir uns richtig verstehen: Er ist kein Säufer, aber andere – vollwertige – Autos, benötigen auch nicht mehr.
7. Die Lenkung ist indirekt und gibt wenig Rückmeldung (man weiss nicht so recht, was die Vorderräder machen).
8. Der Smart hat Heckantrieb. Im Winter ein klarer Nachteil, aber immerhin nicht so schlimm wie bei einer Limousine, weil Motor und Getriebe Gewicht (und somit Traktion) auf die Hinterachse bringen.
9. Glas- und Panorama-Dächer gingen v.a. bei der ersten Generation gerne unverhofft zu Bruch: Daher besser Finger weg davon.
10. Servolenkung kostet extra. Hats der Erstbesitzer nicht geordert, kann man sich die Kosten fürs Fitness-Abo sparen.
11. Smarts (ausser Brabus) werden bei 135 elektronisch unsanft abgeriegelt. Das kann in Ausnahmefällen auf der Autobahn ärgerlich sein. Auf der anderen Seite wird die Fahrt in dieser Geschwindigkeitsregion so laut, dass eigentlich niemand längere Zeit dieses Tempo (gefühlte 180) halten will.

 

Toyota iQ

Der iQ wird seit 2009 gebaut und erfuhr bereits nur ein Jahr später ein umfangreiches Facelift, weil viel Kritik am plastikhaften Material im Innenraum laut wurde. Ausserdem wurden die Preise gesenkt, was auch heute noch auf 2010er Modelle nachwirkt. Preislich finden sich zwar sporadisch auch Exemplare unter 8’000.-, aber eigentlich beginnt die Auswahl erst ab 9’000.-
Technisch ist das Auto ein Wunderkasten, die Toyota-Ingeniere mussten tief in die Trickkiste greifen, um ein akzeptables Raumangebot für drei Personen auf nur drei Metern Fahrzeuglänge unterzubringen (Unterflurtank, spezielle Vorderachse, platzsparende Aggregate etc.). Und damit wären wir bereits bei dem, was der Smart Fortwo nicht kann:

 

Stärken:
1. Der iQ wurde von Anfang an als Viersitzer konstruiert, wobei es eig. eher ein 3+1/2– Sitzer wurde. Der Sitz hinter dem Fahrer ist nämlich menschenunwürdig klein und wird besser als Ablage genutzt.
2. In punkto Insassensicherheit ist er noch besser als der Smart und hat bis zu neun Airbags an Bord. Darunter als Weltneuheit den Heckairbag, welcher das Manko der fehlenden Knautschzone gegen hinten wettmachen soll.
3. Der IQ hat Frontantrieb und ist damit auch wintertauglich.
4. Der Verbrauch ist selbst mit den Bezinmotoren gering und die auch im Yaris verbauten 1.33 Vierzylinder sind massenerprobte und zuverlässige “Stangenware”.
5. Bezüglich Qualität ist der iQ ein Streber: Alles grün, da wird wieder einmal die viel gelobte Toyotaqualität und Vernunft zelebriert. Ärger gabe es nur bei den bis 2010 gebauten 1.0 Versionen mit dem Automatikgetriebe (CVT) – dort kann es aufgrund eines Konstruktionsfehlers (Toyota-Ingenieure sind also auch nicht perfekt) Probleme mit der Abgasrückführung geben: Der ganze Katalysator muss getauscht werden, Kostenpunkt 2’500.-
6. Den iQ gibt es sowohl als Handschalter wie auch als Automaten mit dem stufenlosen CVT-Getriebe. Man hat die Wahl zwischen Drei- und (laufruhigeren) Vierzylindermotoren, ein drehmomentstarker Diesel war bis 2012 auch im Programm.
7. Der Wagen hat einen enorm kleinen Wendekreis und wird so zum ultimativen Stadtflitzer.
8. Für einen Kleinstwagen ist der Federungskomfort akzeptabel .
9. Die Sitze sind bequem und die Verarbeitung sauber.
10. In den Kofferraum passen erstaunliche 238 bis 395 Liter.

 

Schwächen:
1. Wie alle gefragten Toyotas ist das Auto teuer: Unter 9’000.- läuft nicht viel. Und dabei beginnen die doch bei einem Neupreis ab 13’000.- (in einer spärlich ausgestatteten Basisversion exkl. branchenübliche Zuschläge).
2. Auch dieser Winzling ist kein Komfortwunder in Sachen Federung. Geht ja auch gar nicht anders.
3. Eben eher auch kein Autobahn-Auto, weil im Innraum starke Windgeräusche hörbar sind und der Geradeauslauf auch keine Lobeshymne verdient. Er ist hier aber besser als der Smart.
5. Die Lenkung ist wie beim Smart indirekt und verbreitet keine “Freude am Fahren”. Sie ist aber dank serienmässiger Servounterstützung leichtgängiger als beim Deutschen.
6. Die Ersatzteile sind japanisch typisch nicht zu ALDI-Tarifen erhältlich. Aber dafür benötigt man sie selten.
7. Das Design des Innenraums ist Geschmacksache. Sicherlich aber nicht nach jedermans Geschmack.

Empfehlung:

Der Smart ist das von Anfang an kompromisslos auf urbanen Verkehr hin entwickelte City-Fahrzeug. Er ist mit den Jahren zu einem cleveren Auto gereift, welches seine Vorzüge aber vorwiegend in der Stadt richtig ausspielen kann (30cm Längenunterschied zum nächstgrösseren Auto, dem iQ, sind Welten). Die Japaner haben mit dem Toyota aber nicht einfach nur kopiert, sondern konsequent dort den Hebel angesetzt, wo der Smart echte Schwächen hat: Nur zwei Plätze, Federung und Schaltung. Zudem ist er auf der Autobahn vollwertiger, hat die bessere Sicherheit, mehr Leistung und verbraucht dennoch weniger. Die Qualität ist bei beiden top, beim iQ aber aktuell noch besser (das Auto ist aber auch deutlich jünger). Er hat nur einen gravierenden Nachteil: Er ist als Neuwagen deutlich teuerer (rund 4’500.-).

 

 

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