Aussenpflege

Der gesamte Lackaufbau moderner Autos hat eine Dicke von nur etwa 110 Tausendstel Millimeter. Ein menschliches Haupthaar hat im Vergleich dazu einen Durchmesser von 70 Tau­sendstel Millimeter. Der Materialbedarf für eine komplette Autolackierung beträgt rund 8 Kilogramm.

Der Autolack hats nicht leicht: Er muss einiges aushalten: Sandpartikel fegen über die Oberfläche, aufgewir­belte Steinchen schlagen wie Geschosse ein, ätzendes Zementwasser tropft in Tiefgaragen und Vogelkot und Insektenexkremente wer­den abgesetzt. Gegen all diese Attacken muss eine nur gerade einen Zehntel Millimeter dicke Schicht schützen. Eine intakte Lackoberfläche bildet eine glatte, geschlossene Oberfläche, von der das Wasser tropfenweise abperlt. Bleibt die Feuchtigkeit aber flächig auf dem Lack verteilt, muss dieser entsprechend be­handelt werden. Vogeldreck ist sehr aggressiv und führt, wenn er über einige Zeit auf dem Lack oder dem Verdeck verbleibt, zu Schäden. Durch die Ex­kremente werden nicht nur die Bindemittel im Lack zerstört, sondern auch die Lackpig­mente werden beeinträchtigt. Als besonders aggressiv gelten die Ausscheidungen von Möven, die stark basisch sind. Vogelkot ist sofort mit einem weichen Tuch und viel Wasser zu entfernen, denn auch wenn er festgetrocknet ist, agiert er mit der Luft­feuchtigkeit. Ausscheidungen von Insekten, zerschlagene Insektenkörper und Baumharze haben eine schädigende Wirkung und sollten rasch entfernt werden. Auch hier gilt: Wird der Lack regelmässig mit einem Schutzwachs versiegelt, ist das Ausmass der Einwirkungen geringer.

Lackpflege: Trotz resistenteren und pflegeleichteren Auto-lackierungen ist in vielen Betriebsanleitungen nachzulesen, dass auch neuwertige Lacke zwei Mal pro Jahr mit einem Pflegemittel zu konservieren seien. Im Frühjahr, nach den überstandenen Winterstrapazen oder im Herbst zum Schutz gegen die bevorstehenden Aggressionen von Streusalz usw. ist derartige Pflege kein Luxus.

Regelmässiges Waschen: Die beste Pflege, die man einem Auto angedei-henkann, ist sicher die regelmässige Wäsche. Je nach Beanspruchung, Verschmutzungsgrad und Jahreszeit kann dies jede Woche nötig sein. Das Wasser für die Autoreinigung sollte möglichst kalkarm und frei von Salzen und sonstigen Mineralien sein. Deshalb sollte eine Handwäsche nicht ohne Autowasch-Shampoo erfolgen. Diese speziellen Zusätze sind nich tzu vergleichen mit den im Haushalt verwendeten Spülmitteln und enthärten das Wasser, schonen den Lack und verhindern das Auflösen des Schutzwachses.

Automatisches Waschanlage oder Selbstbedienungs-Waschplatz? Die ersten Bürstenwaschanlagen hatten nicht den Ruf von Poliermaschinen. Die im Wasser­kreislauf mitgeführten oder an den Bürsten anhaftenden Sandpartikel befreiten zwar das Fahrzeug vom Schmutz, hintertiessen aber oft deutliche Spuren. Neue Materialtechnologien haben aber dafür gesorgt, dass Waschstras­sen und Portalanlagen bedenkenlos benützt werden können. Die Waschstrasse hat den Vorteil, dass man sich, bei einem Zeitfens­ter im Tagesablauf, bequem mit dem Auto durch rotierende Walzen und Wasserkaska­den ziehen lassen kann. Je nach gewähltem Programm wird geschäumt, lackgepflegt und glanzgetrocknet. In wenigen Minuten steht man mit blitzblankem Fahrzeug wieder auf der Strasse. Der Vorteil bei dieser Variante liegt hier eindeutig im Zeitfaktor.


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